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Intelligente Weichen-Umstellung und Rückmeldung


Zunächst eine wichtige Voraussetzung zum Funktionieren der folgenden Schaltungen:
Die Weichenantriebe müssen mit einer Endabschaltung ausgestattet sein, andernfalls funktioniert die Rückmeldung nicht!
Dieses können Sie leicht mit einem Ohmmeter überprüfen: Ohne Endabschalter besteht durch den Spulendraht jederzeit eine leitende Verbindung zwischen beiden Umschalt-Anschlüssen und dem Mittenanschluss der Weiche. Bei Weichen mit Endabschaltern ist nur jeweils ein Anschluss leitend über die Spule mit dem Mittenanschluss verbunden. Nach dem (manuellen) Umschalten ist dann jeweils der andere Anschluss mit dem Mittenanschluss leitend über die Spulenwicklung verbunden.



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Bei der Beschaffung von geätzten Platinen  für die Weichen- und Schrankensteuerungen kann Ihnen der Autor vielleicht behilflich sein: Zur Kontaktseite

1. Einzelweichen

Bei Verwendung von Magnet-Weichenantrieben mit Endabschalter (s.o.!) ist auch eine einfache Rückmeldung der Weichenstellung in das Stellpult möglich, da ja in g-Stellung der Weiche der a-Anschluss und bei a-Stellung der g-Anschluss über die Antriebsspulen mit dem 0-Anschluss verbunden ist. Der LED-Strom für die Rückmeldung (bei 12 V Spannung etwa 10 mA) fließt bei der folgenden Schaltung zwar vollständig und dauerhaft durch die Weichenspule, ein Schaden an der Spulenwicklung ist aber kaum zu befürchten. 

Die einfache Schaltung:

Schaltplan Weichenrückmeldung

Um den Dauerstrom durch die Spulenwicklung und die damit verbundene Wärmeentwicklung zu reduzieren, müssten analog zu der Schaltung bei der Dreiwegweiche Transistoren als Stromverstärker eingesetzt werden, so dass nur der Strom durch die Transistor-Basis (weniger als 1 mA) durch die Weichenspule fließt: 

Die verbesserte Schaltung

Schaltplan Rückmeldung

Dieser Schaltplan ist für die Versorgung durch Wechselstrom (direkt aus dem Modellbahntrafo) oder durch Gleichstrom ausgelegt. Bei der Stromversorgung durch Gleichstrom können die mit Stern (*) gekennzeichneten Dioden (ca. 100 mA / 75 V, z.B. 1N4148) entfallen und werden durch Drahtbrücken ersetzt. Wenn Sie mehrere elektronische Schaltungen einsetzen, so ist eine separate Gleichstromquelle mit elektronischer Regelung vorzuziehen, wie sie auf der Seite Gleichstromnetzteil beschrieben wird.
Für die Rückmeldung von bis zu fünf Einzelweichen wurde eine Platine mit den Maßen 100 x 160 mm entwickelt. Mehrere Leiterplatten können kombiniert werden, so dass eine sichere Rückmeldung auch für ausgedehnte Anlagen mit vielen Weichen sehr einfach zu realisieren ist.


Foto
Der Bestückungsplan für die Steuerung und Rückmeldung von 5 Einzelweichen

Bestückungsplan

2. Dreiwegweichen

Für den Anschluss einer Dreiwegweiche mit zwei Antrieben werden normalerweise außer der Masseverbindung mindestens 7 Kabelverbindungen zwischen Stellpult und Anlage nötig, nämlich vier für das Umschalten der Weiche und mindestens drei für die Rückmeldung der Weichenposition zum Stellpult - für das Ein- oder Ausfahrweichenfeld eines mittleren Bahnhofs ein stattlicher Kabelbaum!

Die folgende Schaltung kommt mit nur vier Kabelverbindungen zwischen Stellpult und Weiche aus - und das mit "echter" Rückmeldung und ohne dass die für die Herzstückpolarisation benötigten Schaltkontakte herangezogen werden müssen!

Für die Rückmeldung ist also kein zusätzliches Kabel zwischen Pult und Weiche erforderlich. Die Rückmeldung funktioniert auch dann, wenn die Weiche von Hand umgestellt wird, die LED signalisieren jederzeit korrekt die Weichenstellung. Zum Funktionieren der Schaltung ist allerdings zwingend erforderlich, dass die Weichenantriebe mit Endabschaltern ausgerüstet sind (s.o.!).

Die Schaltung:

Schaltplan Dreiwegweichen-Rückmeldung

Das Umschalten der Weiche in die Stellung G = geradeaus, R = rechtsabzweigend und L = linksabzweigend wird mittels dreier Drucktaster vorgenommen, über eine Diodenmatrix werden die beiden Doppelspulenantriebe angesteuert (rechter Teil der Schaltung).

Der Schaltungsaufwand für die Rückmeldung (linker Teil der Schaltung) ist etwas größer. Hier wird von der Tatsache Gebrauch gemacht, dass bei Weichenantrieben mit Endabschaltung jeweils nur diejenige Spule an die Anschlüsse gelegt ist, die zur Umschaltung der Weichenposition nötig ist, d.h. bei G-Schaltung der A-Anschluss und umgekehrt (G = geradeaus, A=abzweigend). Über den geringen Widerstand der Spule von ca. 20 Ohm sind also bei G-Stellung der A-Anschluss der Doppelspule und entsprechend bei A-Stellung bei G-Anschluss mit dem 0-Anschluss verbunden. Wiederum über eine Diodenmatrix werden einfache NAND-Gatter aus 2 pnp-Transistoren gesetzt, die ihren Zustand über drei LED signalisieren.

Auf die Transistoren, die für die L-Anzeige vom A-Anschluss des rechten Antriebs und für die R-Anzeige vom A-Anschluss des linken Antriebs angesteuert werden, könnte sogar nebst zugehöriger Widerstände für die Basisstrombegrenzung und Ansteuerdioden verzichtet werden. Der Nachteil dieser Vereinfachung wäre nur, dass bei der Weichenstellung von Hand in die (unzulässige) A-Stellung beider Antriebe zwei LED leuchten würden. Im Falle der Vereinfachung müssten auf der Platine nur Drahtbrücken anstelle der entsprechenden Transistoren vom Emitter- zum Kollektoranschluss eingelötet werden.

Der durch die Antriebsspulen im Ruhezustand fließende Strom verursacht bei weniger als 1mA keinen Schaden an den Antriebsspulen.

Die Weichenantriebe und die Schaltung werden an Gleichstrom (12-16V) betrieben, wird der Magnetartikel-Anschluss des Modellbahn-Trafos verwendet (14-16 V Wechselspannung), so ist im einfachsten Fall ein Brückengleichrichter (B40C2200) und ein Elektrolytkondensator von 470 µF zu verwenden. In diesem Falle sollten die Widerstände R2 auf 1k0 heraufgesetzt werden. Gleichrichter und Elko können mehrere Rückmeldeschaltungen versorgen. Besser allerdings ist eine elektronische geregelte Gleichstromquelle, wie sie auf der Seite Gleichstromnetzteil beschrieben wird.

Die Platine:

Sämtliche Bauteile (alles billige Standard-Bauteile) finden auf einer kleinen Platine (50x50 mm) Platz, es sind lediglich Taster, Leuchtdioden und natürlich die Weiche anzuschließen.



Foto der Platine


Das Platinenlayout

Die Bauteile:

6  pnp-Transistoren BC 557  (T)
6  Universal-Si-Dioden, z.B. 1N4148 (D1)
6  Si-Dioden 1N4001 (D2)
6  Widerstände 1k0 (R1)
3  Widerstände 680 Ohm (Strombegrenzung LED) (R2), bei Stromversorgung aus dem   Wechselstrom-Modellbahntrafo und Brückengleichrichtung Wert auf 1k0 erhöhen!
3  Taster mit Arbeitskontakt
3  Rückmelde-LED
(Standard-Typen, Größe 3-5 mm, Farbe gelb, grün oder rot) 

Der Bestückungsplan:

Bestückungsplan Dreiwegweichen-Rückmeldung

Foto: Dreiwegweichen-Rückmeldung Foto der bestückten Platine

3. Doppelte Gleisverbindung

Bei einer doppelten Gleisverbindung kommen vier Weichen zum Einsatz, wie das folgende Schema zeigt:

Gleisschema einer doppelten Gleisverbindung

Unterscheidet man nur zwei Fahrwege, und zwar in beiden Gleisen geradeaus oder kreuzend (nur bei der Polarisierung der 8 Herzstücke müsste man drei Fahrwege unterscheiden, siehe Herzstückpolarisierung), so sind nur zwei Taster nötig, und zwei LEDs melden im Stellpult die eingestellte Fahrstraße. Beim Fahrweg "geradeaus" müssen alle vier Weichen auf G=gerade gestellt sein, beim Fahrweg "kreuzend" alle vier Weichen auf A=abzweigend. Durch eine einfache Diodenmatrix erreicht man das durch nur jeweils einen Tastendruck. Die Rückmeldeschaltung nutzt auch hier die Tatsache aus, dass bei Weichen mit Endabschaltung in den Endlagen jeweils nur die Spule an die Anschlüsse gelegt ist, die zur Umschaltung der Weiche nötig ist, also ist in G-Stellung der A-Anschluss und in A-Stellung der G-Anschluss mit dem gemeinsamen Minuspol verbunden. Über eine zweite Diodenmatrix und 8 Transistoren (jeweils 4 in "und-Logik" verbunden) werden die beiden LEDs angesteuert. Werden die Weichen nur über die Taster gesteuert, sind sogar für jede LED nur ein  Transistor erforderlich (die jeweils drei anderen können dann entfallen, die Emitter- und Kollektoranschlüsse werden in diesem Falle durch Drahtbrücken verbunden). Nur wenn die Weichen "per Hand" umgestellt werden, wird in diesem Falle die Weichenstellung im Stellpult nicht korrekt signalisiert.

Der durch die Antriebsspulen im Ruhezustand fließende Strom verursacht bei weniger als 1mA keinen Schaden an den Antriebsspulen. Will man nur eine bequeme Umschaltung der vier Weichen mittels zweier Taster realisieren und möchte auf die Rückmeldung verzichten, so reicht auch der rechte Teil der Schaltung aus, die 8 Dioden 1N4148, die 8 1k0-Widerstände, die 8 Transistoren und die 2 Vorwiderstände für die LEDs entfallen.

Die Weichenantriebe und die Schaltung werden an Gleichstrom (12-16V) betrieben, wird der Magnetartikel-Anschluss des Modellbahn-Trafos verwendet (14-16 V Wechselspannung), so ist im einfachsten Fall ein Brückengleichrichter (B40C2200) und ein Elektrolytkondensator von 470 µF zu verwenden. Gleichrichter und Elko können mehrere Rückmeldeschaltungen versorgen. Besser allerdings ist eine elektronische geregelte Gleichstromquelle, wie sie auf der Seite Gleichstromnetzteil beschrieben wird. 

Die Schaltung:

Schaltplan doppelte Gleisverbindung

Die Platine:


Sämtliche Bauteile (alles billige Standard-Bauteile) finden auf einer kleinen Platine (48 x 71 mm) Platz, es sind lediglich Taster, Leuchtdioden und natürlich die Weichenantriebe anzuschließen.

Die Bauteile:

8  pnp-Transistoren BC 557  (T)*
8  Universal-Si-Dioden, z.B. 1N4148 (D1)
8  Si-Dioden 1N4001 (D2)
8  Widerstände 1k0 (R1)
2  Widerstände 680 Ohm (Strombegrenzung LED) (R2)
bei Stromversorgung aus dem   Wechselstrom-Modellbahntrafo und Brückengleichrichtung Wert auf 1k0 erhöhen!
2  Taster mit Arbeitskontakt
2  Rückmelde-LED
 
(Standard-Typen, Größe 3-5 mm, Farbe gelb, grün oder rot)

* auf 6 der 8 Transistoren kann sogar verzichtet werden, siehe im Text weiter oben

 
Der Bestückungsplan:

Bestückungsplan: Elektronik der doppelten Gleisverbindung

Die Schaltungen zur Rückmeldung der Weichenstellung zum Stellpult benötigen eine Stromversorgung mit Gleichstrom. Im einfachsten Fall reicht zur AC/DC-Umwandlung lediglich ein Brückengleichrichter und ein Ladeelko. Sicherer aber ist eine leicht zu bauende elektronisch geregelte Gleichstromquelle, wie sie auf der Seite Gleichstromnetzteil beschrieben wird:

Foto Gleichstromversorgung


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